Missachtung von Abwehrsignalen

Um das gesamte Forum nutzen zu können, ist eine Registrierung erforderlich!
Antworten
Anne

Missachtung von Abwehrsignalen

Beitrag von Anne »

Ich kenne eine sehr sehr süße junge Labradorhündin (sie ist ca. ein halbes Jahr alt), die treffen wir oft morgens, wenn wir spazieren gehen.
Jedes Mal, wenn die Hündin uns sieht, kommt sie voller Begeisterung zu uns gerannt, stupst meine beiden Hunde an, hopst um sie herum und fordert zum sie Spiel auf.
Meine zwei Hunde reagieren mit deutlichem Abwehrverhalten: Kopf wegdrehen, woanders hingehen, Anknurren. Das ist der kleinen Hündin völlig egal, sie macht mit unverminderter Begeisterung weiter. Erst wenn ihre Besitzer sie rufen, verlässt sie uns (sie hat einen Super-Rückruf).
Ich bewundere meine beiden für ihre Geduld mit der Kleinen. Eine andere Hündin, die ich kenne, hat schon einmal zugebissen (kann ich gut nachvollziehen).

Das Problem, das ich auf die Hündin zukommen sehe, ist folgendes: sie hat bisher nicht gelernt, auf normales Abwehrverhalten zu reagieren. Das bedeutet, sie überschreitet ständig die Grenzen, die andere Hunde zu setzen versuchen. Wenn sie irgendwann mal an einen Hund gerät, der nicht so tolerant ist, wird sie richtig übel zurechtgewiesen werden, ich befürchte, sie wird dann auch gebissen (das ist ja auch schonmal passiert).

Ich finde es wichtig, dass Hundebesitzer erkennen, wenn ihr Hund andere Hunde belästigt und ihn dann frühzeitig abrufen. Man kann auch mit einem jungen Hund üben, an anderen Hunden vorbei zu gehen, ohne Kontakt mit ihnen aufzunehmen.
Benutzeravatar
Manu
hat hier den Zweitwohnsitz
hat hier den Zweitwohnsitz
Beiträge: 4960
Registriert: 15 Nov 2003, 16:03
Wohnort: Mölln
Kontaktdaten:

Beitrag von Manu »

Anne, du hat ja soooo recht!!!!

Meiner Auffassung nach ist es oberste Priorität solche Sitationen zu erkennen und dafür zu sorgen, dass weder Artgenossen, noch Menschen durch den eigenen Hund derart belästigt werden. In den Welpen- und Junghundegruppen erkläre ich diese Dinge immer und immer wieder. Es ist manchmal etwas müßig, aber die meisten Menschen verstehen irgendwann tatsächlich, dass angemessenes Sozialverhalten die Basis für ein friedliches Miteinander ist... nicht nur perfektes Sitz, Platz, Fuß.
Sonnige Grüße
von Manu ohne Hund
Benutzeravatar
Regine
hat hier den Zweitwohnsitz
hat hier den Zweitwohnsitz
Beiträge: 4010
Registriert: 07 Jun 2006, 09:14
Wohnort: Wertach

Beitrag von Regine »

Seit ungefähr40 Stunden ist jetzt Franzi da, sie ist ja 2 Jahre alt, kommt aus Zypern, kann nicht Sitz und Platz aber weiß wann Schluß ist. Sie geht freundlich auf jeden Hund, zumindest die die wir bisher getroffen haben, und wenn ihr diese zu verstehen geben, ich will nicht belästigt werden, dann geht sie weiter. Die Hunde heute waren mir alle unbekannt. Ist ja schon mal was.
LG Regine und Zypern-Franzi
und mit Catjusha-Luna von den 3 Haselnüssen *22.09.2004 + 10.06.2012
Carlo-Max vom Moritzstein * 26.02.2006 + 12.07.2009
Andy von der Regenhalde *6.12.1994 - +15.09.2005 im Herzen

Der Hund ist dir im Sturme treu! Manch ein Mensch nicht mal im Winde!!!
Anne

Beitrag von Anne »

@Regine: Dann kann sie ja erst mal das Wichtigste :lol:
Aber im Ernst: Sitz und Platz und all die Signale, auf die der Mensch soooo stolz ist, sind in dem Zusammenhang zweitrangig.
Mir fällt grade ein, ich kenne zwei andere Labrador-Hündinnen, die sich auf den Boden schmeißen, ihr Genital entblößen und demütig liegen bleiben, wenn wir ihnen begegnen - obwohl meine Hunde überhaupt keinen Kontakt aufnehmen. Das ist anscheinend dann die Kehrseite des "übergriffigen" Verhaltens in den ersten Lebensmonaten, und es ist genauso unangebracht: so eine dramatische Unterwerfungsgeste passt zu einem handfesten Konflikt, ist aber als tägliche Begrüßung vollkommen übertrieben.
Ich will gar nicht die Labbis schlechtmachen....sorry....! Aber dieses "sich-halb-tot-freuen" oder "sich -halb-tot-beschwichtigen" und die Überzeugung, dass einen alle lieben, wenn man es ihnen nur lange und nachdrücklich sagt, kenne ich wirklich nur von Labradoren.
Emil

Beitrag von Emil »

Anne hat geschrieben:Ich will gar nicht die Labbis schlechtmachen....sorry....! Aber dieses "sich-halb-tot-freuen" oder "sich -halb-tot-beschwichtigen" und die Überzeugung, dass einen alle lieben, wenn man es ihnen nur lange und nachdrücklich sagt, kenne ich wirklich nur von Labradoren.
Hihihi....das habe ich auch gedacht als ich den Beitrag gelesen habe....eine Hundetrainerin hatte diese Rasse mal als "Blümchenpflücker" bezeichnet, das sollte aber nicht abwertend sein, das fand ich aber sooooo süß und passend. Wir hatten trainiert mit einer Dame mit Labbi und sie war so verzweifelt, weil ihr Hund sich über jeden und alles freute......zugegeben, war ich da ein bisschen neidisch auf dieses Problem.... :oops:
Edda

Re: Missachtung von Abwehrsignalen

Beitrag von Edda »

Anne hat geschrieben:.....
Das Problem, das ich auf die Hündin zukommen sehe, ist folgendes: sie hat bisher nicht gelernt, auf normales Abwehrverhalten zu reagieren. Das bedeutet, sie überschreitet ständig die Grenzen, die andere Hunde zu setzen versuchen. Wenn sie irgendwann mal an einen Hund gerät, der nicht so tolerant ist, wird sie richtig übel zurechtgewiesen werden, ich befürchte, sie wird dann auch gebissen (das ist ja auch schonmal passiert).

Ich finde es wichtig, dass Hundebesitzer erkennen, wenn ihr Hund andere Hunde belästigt und ihn dann frühzeitig abrufen. Man kann auch mit einem jungen Hund üben, an anderen Hunden vorbei zu gehen, ohne Kontakt mit ihnen aufzunehmen.
Richtig, der Hund muss Grenzen lernen und die Übung angeleint gehört auch sicher dazu. Nur da setzt der Mensch die Grenze.

Dieser Hund braucht sicher ein gute Ansage ohne Verletzung . Denn wenn der andere Hund so genervt ist, dass er verletzt, hat er auch etwas nicht richtig gelernt.

Ich finde Labradore toll, Bluna sollte auch mal einer werden ;D Sorry
Antworten